Poetry- Eine kleine Flamme
- Annelie Neubauer
- 2. März 2022
- 1 Min. Lesezeit
Schief angeschaut, und leis verlacht-
So sehr dus auch versuchtest mit Bedacht,
Zu "passen",
fällt nicht leicht.
Selbstverständlichkeit zu kennen,
Mühelos im Strom zu schwimmen,
Harmonisch als eine von hundert Stimmen,
Ja, wie das wohl wär?
Wer soll verstehen, akzeptieren,
Wo dus selbst nicht kannst.
Komm, reich mir deine Hand, ich heiße,
Herzlich willkommen dich in unserm Kreise,
Als Gleiche unter Gleichen.
Nicht mehr musst du um dich schlagen,
Nicht du allein hast deine Last zu tragen,
Unter den Nerds, und Freaks, und Außenseitern dieser Welt.
Bewahre dennoch dir die Flamme,
Genährt durch Jahre des Dich- Beweisens,
des Kampfes, der Scham, des Grenzen- Einreißens,
Bewahre dir dein Feuer.
Denn würden sies löschen, was wärst du dann?
Eine arme Seele, ausgebrannt,
Den andern nachhechelnd im Dunkel verrannt,
Imitation von etwas, das es für dich nicht gibt.
Drum lass dich nicht kleinhalten, reduzieren,
weder pathologisieren noch konformieren,
Zwing dich, wage, scheine.
Auch für dich gibt es Leichtigkeit,
berauschend klare Selbstverständlichkeit,
Sogar verletzliche Offenheit-
Auch für dich hat diese Welt einen Platz.
Wir bleiben auf ewig
Wände- mit dem Kopf- Einrenner,
Anders- denker, Umwege- Kenner,
Unabhängig und stolz.
A.N.
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